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Gedanken, Reyme und geschriebene Kunst

 

 

 

Frau Mond

Frau Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

Siehst Du Frau Mond dort stehen ?
Sie ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind gar manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht seh'n.

 

 

 

 

 

Traum des Lebens

Als ich erwachte,
fühlte ich mich ängstlich und allein.
Ich versuchte abzuwenden, das blinde Bild der Pein.
Dunkle Wasser, tiefe Schluchten,
nicht ein einzges Licht.
Weitergehen, laufen, fliehen,
gelang mir einfach nicht.

Als ich erwachte,
fühlte ich mich leicht und voller Schwung.
Ich versuchte das Leben zu kosten, von diesem Traum, so jung.
Neue Gestalten, fremde Welten,
allüberall das Licht.
Verschwommen und doch wunderbar,
aufs Leben ganz erpicht.

Als ich erwachte,
fühlte ich mich reif in vollster Pracht.
Ich versuchte zu befühlen, manch erregend Leidenschaft.
Laute Seufzer, Liebesschwüre,
frivol und doch so rein.
Der Gelüste tiefe Gier,
voll Zärtlichkeit und Sein.

Als ich erwachte,
fühlte ich mich weise, sehr betagt.
Ich versuchte mitzuteilen, wann immer ich gefragt.
Wissensdurst, der Wunsch nach Ruh`,
gesammelt und gestillt.
Den Lieben stets zu Seit` gestanden,
vollendet ist das Bild.

Als ich erwachte,
fühlte ich mich leicht und los von Wut.
Ich versuchte zu begreifen, das Geschehn in Nachtes Glut.
Viele Menschen, wenig Stimmen,
ein Schweigen in bittrem rot.
Die dunklen Schatten ziehn vorbei,
schwarz und still der Tot.

Als ich erwachte,
fühlte ich mich frei und unbeschwert.
Ich versuchte nichts zu machen, der Erkenntnis neuer Wert.
Tiefe Erde, weiter Himmel,
wie ein Vogel hoch und frei.
Fliegend auf die Erde schauend,
ein Teil des Ganzen sein.


 

 

 

Antlitz

Antlitz voller Hohn und Pein, der starke Wille zählt,
bist du doch nicht der Körper mein, hab ich dich nicht erwählt.
Schallend lachst du in dein Gesicht, hinter deine Mauer,
Geflecht der ewigen Geschicht, erfüllt voll Hass und Trauer.

Spiegelbilder sprechen nicht und reden tausend Bände,
die immer gleiche Eigensicht, der äußeren vier Wände.
Des düstren Bildes innrer Kern, so zart und wunderschön,
der helle golden glänzend Stern, von außen nicht zu seh´n.

Seelenfick als Nummer eins, Figuren treuer Stange,
düstrer Teufelskreis so scheint’s, halt ich mich in der Zange.
Sie alle haben alles Schöne, haben was du verlangst,
der bunten Vielfalt schwarze Töne, erlebe ich die Angst.

Die Frage aller Fragen stellen, schreiend, schluchzend, stumm,
zur Hüll am Pranger sich gesell´n, bitterdumpf Warum?!
Welche Foltern trägt das Sein, die niemand ahnen kann,
Ein Leben voller Hohn und Pein, der Ruf des Körpers Bann